Lungenkrebstherapie
Regionales Lungenkrebszentrum Martha-Maria Halle-Dölau- Lungenklinik Ballenstedt
Wie behandelt man Lungenkrebs?
In der Lungenkrebstherapie gibt es grundsätzlich drei verschiedene Behandlungsformen: Operation,Bestrahlung und die systemische Therapie
Welche Therapie zum Einsatz kommt, hängt von der Gewebeart und der Ausbreitung (Größe, Lage, Lymphknotenbefall, Metastasen) des Tumors ab. Manchmal müssen auch mehrere Therapien miteinander kombiniert werden, um eine Heilung anstreben zu können. Die Behandlung erfolgt nach interdisziplinärer Beratung in einer sogenannten Tumorkonferenz. Hier besprechen wir mit den Kollegen aller erforderlichen Fachrichtungen (u.a. Chirurgen, Lungenfachärzte, Strahlentherapeuten, Radiologen, Nuklearmediziner und Pathologen) die Patienten mit Verdacht auf oder auch schon gesichertem Lungenkrebs und legen gemeinsam ein Therapiekonzept fest. Diese Konzept wird dann als Empfehlung an den betroffenen Patienten weitergegeben.
Bei der Operation ist es das Ziel, den Tumor komplett zu entfernen. Eine Operation der Lunge findet in der Regel mit einem Hautschnitt seitlich am Brustkorb statt. Es muss nicht, wie bei einer Herzoperation , das Brustbein durchtrennt werden. Teilweise können heutzutage die Lungenoperationen auch schon in " Schlüssellochtechnik" durchgeführt werden. Damit das Risiko zurückbleibender Tumorreste möglichst gering bleibt, wird auch gesundes Gewebe um den Tumor herum entfernt. In der Lunge ist das dann der komplette Lappen, in dem sich der Krebs befindet. Auch die Lymphknoten vor Ort entfernt man mit. Anders als beim Brustkrebs kommt es hierdurch aber nicht zu einem Lyphödem.
Eine weitere örtlich begrenzte (lokale) Therapie ist die Bestrahlung oder Strahlentherapie. Hierbei werden ionisierte Strahlen (unsichtbar) gezielt auf den Krebs gelenkt. Die Strahlen selbst spürt man nicht und ihre volle Wirkung entfaltet sich etwas zeitverzögert. Die Bestrahlung kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn eine Operation nicht möglich ist. Aber auch nach einer Operation kann man noch zusätzlich Teile des Brustkorbs bestrahlen, wenn bestimmte Lymphknoten schon mit Krebs befallen waren. Genauso ist es manchmal hilfreich, Metastasen mit besonderen Beschwerden zu bestrahlen. Dazu gehören vor allem Hirnmetastasen, aber auch Knochenmetastasen - falls sie starke Schmerzen verursachen. Eine Bestrahlung findet immer über mehrere Tage, manchmal auch Wochen, verteilt statt.
Bei der systemischen Therapie werden Medikamente gegeben, die sich letztendlich über die Blutbahn im ganzen Körper verteilen und dadurch überall dort hin kommen, wo die Krebszellen auch hin gelangen können. Auf diese Art und Weise erreicht man den ursprünglichen Krebs und seine Metastasen alle gleichzeitig. Die sogenannten "zielgerichteten Therapien" können sogar größtenteils schon als Tabletten eingenommen werden. Sie kommen aber nur bei bestimmten Krebsarten zum Einsatz (betrifft circa 15% der Patienten). Die klassischen Chemotherapien (Zellgifte) und die modernen Immuntherapien werden über einen venösen Zugang als Infusion gegeben. Die Therapien erfolgen in sogenannten Zyklen: Das bedeutet, dass sich die Therapien in regelmäßigen Abständen (z.B. 3 Wochen) wiederholt. Meistens werden 4-6 solcher Zyklen geplant. In der Regel werden diese Therapien bei uns ambulant durchgeführt.
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